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AutorenbildEva Maria von der Stein

Vorstellungsgespräche im Top Management

Der Geschäftsführer fragt anders!



Diese Art von Gesprächen finden Sie in keinem Bewerbungsratgeber. Hier sitzt Ihnen nicht mehr der Leiter/die Leiterin Personal gegenüber und wenn, eher als Statist. Sie sitzen mit dem Geschäftsführer, CEO, Vorstand (der vielleicht seinen Nachfolger oder einen Sparringspartner sucht) und möglicherweise Mitgliedern des Aufsichts-/Beirates zusammen. Erwarten Sie hier bitte keine Standardgespräche a la „Was sind Ihre Stärken“ oder „Erzählen Sie uns mal etwas über Ihre größten Erfolge“. Einen Fragenkatalog oder ein Schema gibt es hier nicht. Eher kommt es auf Ihre grundsätzliche Haltung und Einstellung an, wie erfolgreich Sie sein werden.


Bereiten Sie sich gut vor!

Den Geschäftsführer interessieren natürlich andere Themen als den Personaler. Ihm sind Strategie und Ausrichtung des Unternehmens wichtig. Er will wissen, ob Sie auch für diese Themen brennen, sich mit den Zahlen und den Märkten beschäftigt haben und am liebsten hört er etwas dazu, was Sie herausgefunden haben, wo Sie Auffälligkeiten sehen und was Sie dazu denken und ob Sie etwas Substanzielles dazu zu sagen haben. Ein nicht wieder gut zu machendes Versäumnis, wenn Sie sich die Zahlen und Fakten nicht genau angesehen haben oder dachten, das sei nicht Thema des ersten Gespräches.

Sicher erwartet man, dass Sie die letzten Jahresabschlüsse des Unternehmens/Konzerns gefunden haben (Bundesanzeiger im Internet) und sich Gedanken über die Zahlen in den letzten drei bis fünf Jahren und die Entwicklung gemacht haben, ebenso wie das sorgfältige Studium der Homepage und anderer Informationen über das Unternehmen, die dank Internet sehr schnell und vielfältig gefunden werden können. Auch einige Überlegungen über den Markt, in dem das Unternehmen sich bewegt, möglicherweise auch Zukunftsaussichten oder zukünftige Entwicklungen und eigene Ideen wird man dankbar aus Ihrem Munde vernehmen, deswegen sind Sie eingeladen worden, das erwartet man von einem zukünftigen Gesprächspartner und Manager auf Augenhöhe. Setzen Sie sich vor und während des Gespräches sorgfältig mit der Unternehmenskultur und den strategischen Zielen der Unternehmung auseinander, finden Sie heraus, ob dies zu Ihrer Persönlichkeit passt und kongruent mit Ihren Werten ist.


Seien Sie authentisch!

Auch Ihre Persönlichkeit wird man versuchen zu begreifen und herausfinden wollen, ob Sie zu der Belegschaft und zu den Management-Gremien passen.

Haben Sie etwas zu sagen? Dann tun Sie es und zwar auf eine konstruktive Weise. Das erwartet man, kein Mauern oder Verstecken hinter allgemeinen Phrasen, sondern konkrete Statements, an denen man erkennen kann, dass Sie bereits einige Stürme als Führungskraft gemeistert haben und darüber reflektiert haben und geprägt wurden. Möglicherweise wird Ihr Gegenüber sich einige Szenarien ausdenken, die er in seiner Firma als problematisch erkennt und bittet Sie, sich eine bestimmte Situation vorzustellen und sich damit auseinanderzusetzen: Er möchte hierzu Konkretes von Ihnen hören, wie Sie darüber denken, wie Sie damit umgehen würden.


Misserfolge im Lebenslauf sind ausdrücklich erlaubt, insbesondere wenn man daraus Erkenntnisse gewonnen hat, die man auf dem weiteren beruflichen Weg verwerten kann. Schwächen gehören zum Mensch-sein, bei einer gestandenen Führungskraft darf man allerdings erwarten, dass man sich selber ehrlich in die Augen schauen und sie benennen kann und Wege gefunden hat, damit umzugehen. Wer sich hier versucht zu verstecken, hat schon verloren. Mit Authentizität und Hintergrund werden Sie sich jedoch Respekt und einen größtmöglichen Erfolg verschaffen, wenn Sie ansonsten zu den Wünschen und der Unternehmenskultur passen – ebenso wie umgekehrt.



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